Was ist Thermografie?
Thermografie ist ein Verfahren, das Aufschluss über die Temperatur eines Objekts gibt. Jeder Körper, dessen Temperatur oberhalb des sogenannten absoluten Nullpunktes steht, kann elektromagnetische Strahlen senden. Die Wärmebildkamera fängt diese Strahlen auf und rechnet sie in Temperaturen um. Basis für das Umrechnen ist die Intensität der Infrarotstrahlen des Körpers oder Objekts.
Temperaturmessung
Thermografie ist keine Temperaturmessung. Beide Verfahren suchen nach Wärme ein; jedoch unter verschiedenen Voraussetzungen und mit unterschiedlichen Werkzeugen. Die Temperaturmessung ist mit dem Fiebermessen vergleichbar. Anders die Thermografie, bei der entweder ein Thermoelement in der Kamera integriert oder ein Sensor vorhanden ist. Der Sensor ist mit dem zu messenden Objekt verbunden.
Thermografie misst Strahlen
Mit der Thermografie messen Fachleute die Strahlung, welche von der Wärme eines Objekts ausgeht. Mensch und Objekt besitzen eine messbare Temperatur und senden Strahlen aus. Wir fühlen die Temperatur der Hand, wenn wir diese in der Nähe unseres Kopfes in den Bereich Ohr und Wange führen.
Thermografiekamera
Es ist nicht die Temperatur, die wir wahrnehmen, sondern die Strahlen, welche unsere Hand aussendet. Das ist ebenfalls das Prinzip einer Thermografiekamera. Halten wir eine Kamera in unserer Hand und stellen uns draußen vor das Fenster, sehen wir uns selbst. Nicht wie auf einem Foto, sondern als Umriss mit verschiedenen Farben. Die Farben zeigen die in unserem Körper vorhandene Temperaturverteilung an.
Was ist passiert? Die Strahlung unseres Körpers legt den Weg von uns zum Fenster zurück. An der Fensterscheibe reflektiert die Strahlung und kommt zu uns und der in unserer Hand befindlichen Kamera zurück. Bei uns angekommen findet sie den Weg zum Objektiv der Thermografiekamera.
Strahlen
Die in der Kamera vorhandene Elektronik analysiert die Strahlen und wertet sie aus. Die Auswertung ist die Basis für das bildhafte Darstellen des Thermobilds. Auf dem Thermobild sind nur die Dinge vorhanden, die Strahlen aussenden. Die am Fenster vorhandenen Gardinen sind nicht zu sehen, da das Glas der Fenster kaum thermische Transmissionen aufweist. Die Strahlen der Gardinen bleiben hinter dem Fensterglas; die Kamera ist nicht der Lage, die Strahlen zu erfassen.
Mit der Thermografie machen Fachleute die Wärme eines Objekts sichtbar. Um die Temperatur zu ermitteln, ist es nicht notwendig, das Objekt zu zerstören. Ebenfalls sind Messungen aus größerer Entfernung möglich. Das Messen erschwert die physikalische Eigenschaft der Objekte: Der Emissionsgrad. Für die Infrarotkamera ist ein schwarzes Objekt mit rauer Oberfläche ideal. Solche Objekte gibt es in der Realität nicht. Die Wärmebildkamera misst ausschließlich die Strahlen, welche die
Oberflächen abgeben. Ausnahme sind infrarote Volumenstrahler wie beispielsweise Gase.