Die Einsatzgebiete der Veterinärthermografie beschränken sich, wie der Name bereits sagt, auf den tierärztlichen Bereich. Das hauptsächlich zu behandelnde Objekt sind große Tiere wie Pferde, Rinder und anderes Nutzvieh oder Wild. Des Weiteren ist die Thermografie ebenfalls für kleinere Tiere wie Hunde eine geeignete Methode
für die Ursachenfindung. Allerdings ist dabei zu bedenken, Hunde und Co. bringen ihre Halter in die Tierarztpraxis. Die Mehrzahl der Veterinäre verfügt nicht über die finanziellen Mittel, um sich mit Wärmebildkamera, Bearbeitungssoftware und weiteren notwendigen Teilen auszustatten.
Einsatz bei Tieren
Das ist einer von vielen Gründen, warum Tierärzte die Thermografie bei Pferden und Nutzvieh anwenden. Diese Tiere behandeln sie im Stall oder im Stallbereich. Pferde sind selten „bequeme“ Patienten. Sie stehen nicht still und verlieren schnell die Ruhe. Ein Pferd zu betäuben ist außerordentlich riskant. Um das zu verstehen, sind Kenntnisse über den Verdauungstrakt eines Pferdes notwendig. Der Verdauungstrakt eines Pferdes ist kompliziert; liegt das Tier längere Zeit auf der Seite, kann dies zu Koliken führen.
Um wichtige Erkenntnisse über den Zustand des Pferdes zu erhalten, nutzt der Tierarzt die Thermografie. Für das Stellen einer Diagnose mit der Wärmebildkamera ist eine Narkotisierung des Tieres nicht notwendig. Die Thermografie basiert auf die Strahlen, die der Körper aussendet. Der Fachmann berührt das Tier nicht; die Behandlung führt der Arzt für Tier und Halter ohne Risiko durch.
Weitere Einsatzgebiete
Mit der Veterinärthermografie ist es für den Fachmann problemlos möglich, ganze Herden zu untersuchen. Hier ist es sinnvoll, die einzelnen Tiere zu kennzeichnen, damit kranke von gesunden Tieren zu unterscheiden sind. Dabei ist es nicht relevant, ob die Herde aus Pferden, Rindern, Ziegen oder Schafen besteht. Die Wärmebildkamera fängt die Strahlen der Körper auf, miss diese und erstellt ein Wärmebild. Dieses enthält viele Farben, wobei helle warme Farben für hohe Temperaturen sprechen und dunkle Farben die Kälte demonstrieren.
Zoo- und Wildtiere
Eine interessante Aufgabe im Bereich der Veterinärthermografie ist der Bereich Zoo- und Wildtiere. Wer nähert sich schon gerne einem wachen Tiger oder Löwen? Kein Mensch, dem sein Leben lieb ist. Für die Untersuchung der wilden Zootiere eignet sich die Thermografie hervorragend. Die berührungslose Methode funktioniert auch, wenn sich der Fachmann vom Objekt etwas weiter entfernt.
Die berührungslose Untersuchung ist außerordentlich wichtig bei Wildtieren, die nach der Genesung zurück in ihr angestammtes Gebiet sollen. Die Berührung von Menschen beschränkt sich in bei Wildtieren auf ein Minimum, damit sich die Tiere nicht an Menschen gewöhnen. Das Thermografieverfahren findet ebenfalls Verwendung bei der Untersuchung von Tieren, die unter Artenschutz stehen.